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Medikamentenverabreichung

Hier werden folgende Punkte unterschieden:

a. Allgemeines
b. Wie wird der Hundefang geöffnet
c. Tablettengabe mit den Fingern
d. Tablettengabe mit einem Löffel
e. Flüssigkeitsgabe mit einer Plastikspritze (Methode 1)
f. Flüssigkeitsgabe mit einer Plastikspritze (Methode 2)
g. Verabreichen einer Paste
h. Ohrentropfengabe
i. Augentropfengabe
j. Verabreichung der Augensalbe

a. Allgemeines

Pulver, Kapseln, Tabletten, Granulat, Paste, Salbe und Tropfen - wie Sie sehen gibt es verschiedene Medikamentenformen. Aber auch andere Faktoren, wie die Art der Medikamente, die Kondition und das Wesen Ihres Hundes sowohl auch Ihre Geschicklichkeit bei der Verabreichung spielen eine große Rolle. Einige Formen der Medikamente sind mit Geschmacksstoffe versehen wie z.B. Tabletten, Pulver oder Granulate, um sie besser verabreichen zu können.
Die Medikamente können Sie Ihrem Hund einmal aus der Hand geben oder unter das Futter mischen. Sollten Sie die letztere Variante bevorzugen, müssen Sie darauf achten, daß Ihr Hund seine Schüssel ganz leer frißt, oder wenn mehrere Hunde vorhanden sind, er beim Fressen von den anderen getrennt wird.
Natürlich sind Hunde gegenüber Fremdbeigaben in ihrem Futter sehr mißtrauisch, deshalb werden einige darum herum fressen oder es ganz ablehnen.
Die Verabreichungsformen sind sehr unterschiedlich. Sie können die Medizin sowohl in der festen Art wie z.B. Tabletten oder in der flüssigen Art verabreichen.
Einmal mit den Fingern, einem Löffel oder einer Einmalspritze. Genauso müssen Sie wissen, mit welcher Methode Sie den Fang Ihres Hundes öffnen.

b. Wie wird der Hundefang geöffnet

Versuchen Sie die Umgebung des Tieres einzuschränken, indem Sie mit dem Hund in einen kleinen Raum gehen, oder wenn es ein kleiner Hund ist, ihn auf einen Tisch stellen. Bei unruhigen Tieren benötigen Sie einen Helfer, der diese festhält, während Sie in einem günstigen Moment den Fang öffnen. Dabei fassen Sie den Oberkiefer mit einer Hand zwischen Finger und Daumen, biegen den Kopf soweit, das der Hund zur Decke schaut (Abb. 1).
Sie nehmen jetzt den Mittelfinger Ihrer anderen Hand und drücken dabei den Unterkiefer von vorne nach unten, um somit den Fang zu öffnen.
Aber bitte nie so feste, daß Sie dem Hund Schmerzen zufügen oder ihn beunruhigen.

c. Tablettengabe mit den Fingern

Haben Sie den Hundefang geöffnet, platzieren Sie die Tablette, die zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird, weit hinten auf der Hundezunge (Abb. 2). Danach ziehen Sie Ihre Finger schnell zurück.
Halten Sie anschließend den Kopf weiter rückwärts geneigt und massieren Sie vorsichtig die Kehle, um somit einen Schluckreflex zu erzeugen. Leckt der Hund danach mit der Zunge die Oberlippe ab, ist die Tablette verschluckt.

d. Tablettengabe mit einem Löffel

Das Medikament wird auf einen Teelöffel gelegt und der Fang wird wie in Punkt b beschrieben geöffnet. Danach drückt man, mit Hilfe des eingeführten Löffels den vorderen Unterkiefer nach unten und schiebt dabei die Tablette über die Zungenwurzel.
Nachdem der Löffel aus dem Fang gezogen ist, bleibt auch hier der Kopf nach hinten geneigt, wobei mit streichenden Bewegungen der Schluckreflex erzeugt wird.

e. Flüssigkeitsgabe mit einer Plastikspritze (Methode 1)

Sie öffnen den Hundfang mit einer Hand, wobei der Kopf wiederum nach hinten geneigt ist. In Ihrer anderen Hand haben Sie die Plastikspritze, (ohne Kanüle) oder eine Augentropfenpipette und lassen die Flüssigkeit langsam auf die Zunge des Tieres tropfen (Abb. 3).
Sollte Ihr Hund dabei nicht schlucken, so neigen Sie den Kopf etwas nach hinten, daß die Flüssigkeit kehlabwärts läuft.
Aber Achtung! Bewegen Sie den Kopf zu stark nach hinten, kann es sein, daß die Flüssigkeit in die Luftröhre gelangt und Ihr Hund anfängt zu husten.

f. Flüssigkeitsgabe mit einer Plastikspritze (Methode 2)

Auch hier beugen Sie den Kopf des Tieres rückwärts. Ihren Zeigefinger haben Sie in die Ecken des Fanges und ziehen dabei die Lefzen leicht nach außen. Somit formen Sie eine Tasche und lassen dann die Flüssigkeit langsam aus der Spritze oder dem Augentropfer dort hineinfließen.
Bitte lassen Sie Ihrem Tier genügend Zeit zum Schlucken.
Bei Medikamenten, die mit aromatischen Zusatzstoffen versehen sind, kann es zu einem starken Speichelfluß kommen, deshalb verabreichen Sie die ungefähr gleiche Menge, die auch hinausgeflossen ist. Sollten Sie eine Überdosierung der Medizin befürchten, suchen Sie einen Arzt auf.

g. Verabreichen einer Paste

Öffnen Sie wie immer den Fang und verstreichen die Paste auf der Hundzunge. Auch hier kann die Paste mit Geschmacksverstärker versehen sein. Bei starkem Speichelfluss wie in Punkt f beschrieben verfahren.

h. Ohrentropfengabe

Hierbei ist es grundsätzlich wichtig, einen Helfer zu haben, der das Tier festhält.
Zwischen Daumen und Zeigefinger wird die Ohrspitze des zu behandelnden Ohres gefasst und zum gegenüberliegenden Ohr gezogen, damit der Gehörgang freigelegt wird (Abb. 4).
Geben Sie einige Tropfen (Dosierung bestimmt der Arzt) in den Gehörgang und halten Sie danach noch einige Zeit das Tier fest, damit die verabreichten Tropfen durch eventuelles Kopfschütteln nicht durch die Gegend geschleudert werden.
Massieren Sie die Gegend mit der freien Hand unterhalb des Ohres, damit die Flüssigkeit weiter in den Ohrkanal fließen kann.

i. Augentropfengabe

Auch bei dieser Form der Medikamentengabe, wird ein Helfer benötigt. Dieser sollte den Kopf des Tieres leicht nach hinten beugen, wobei bitte Sie zart das Augenlid zwischen Ihrem Daumen und Zeigefinger öffnen.
Nachdem Sie die Tropfen auf dem Augapfel gegeben haben, halten Sie den Kopf noch etwas nach hinten, damit sich die Tropfen auf das gesamte Auge verteilen können und nicht durch Kopfschütteln oder tränende Augen des Tieres herausfließen bzw. herausgeschleudert werden kann (Abb. 5).

j. Verabreichung der Augensalbe

Hier ist ebenfalls ein Helfer von Nöten. Er sollte den Hund festhalten, während Sie mit Ihrem Daumen das untere Lid nach unten bzw. das obere nach oben ziehen. Legen Sie dann einen Salbenstreifen längs des gesammten Augeninneren. Schließen Sie dann das Lid, was zur Folge hat, daß die Salbe schmilzt, im Augeninneren verteilt wird und dabei einen Film bildet.